Wo gibt es noch Fleischhauer und Metzger?

Was ist ein Fleischhauer?

Wer den Begriff Fleischhauer aus dem Mund von jemandem hört, der wird erst einmal überlegen müssen, was sein Gegenüber eigentlich damit meint.

Grund dafür: Der Begriff Fleischer oder Fleischhauer ist heutzutage nicht mehr so geläufig, wie das früher einmal war. Durchgesetzt hat sich die Bezeichnung Metzger, vor allem in Westdeutschland, wenn die Tätigkeit rund um die Herstellung von Wurst- und Fleischwaren und das Schlachten mit nur einem Wort beschrieben werden soll. In Ostdeutschland indes ist der Begriff Fleischer als eines der Fleischhauer Synonyme noch immer gängig. Im Norden des deutschen Sprachgebiets wird indes der Fleischer als Schlachter bezeichnet. In Österreich hat sich der Begriff Fleischhauer bzw. Fleischhacker durchgesetzt. Heutzutage gibt es in einigen Regionen noch weitere Bezeichnungen für Metzger. Hierzu gehören Fleischhauer Synonyme wie Fleischmann oder Fleischwerker.

Fleischhauer Wortherkunft – Etymologie

Das Wort Metzger ist auf das aus dem Mitteldeutschen stammende Wort metzjaere zurückzuführen. Abgeleitet ist metzjaere wiederum von macellare, was “Schlachten” bedeutet. Der Schlachter wurde im Mittelalter indes als Knochenhauer bezeichnet – auch eines der Fleischhauer Synonyme, das einige Menschen tatsächlich noch verwenden in ihrem alltäglichen Sprachgebrauch. 

Als metzjaere wurde damals ausschließlich jemand bezeichnete, der Fleisch und Wurst herstellt bzw. Feinkost daraus oder Faschiertes (ein Synonym für Hackfleisch, das auch heute noch verwendet wird, vor allem in Österreich). Der Beruf des Metzgers entwickelte sich im Übrigen erst im 12. Jahrhundert. Früher wurden Wurst und Fleischwaren, auch Faschiertes und Feinkosten aus Fleisch und Wurst, vornehmlich im häuslichen Umfeld hergestellt, nachdem das Fleisch nach dem Schlachten der Tiere vom Fleischer gekauft wurde. 

Wer eigenes Vieh zu Hause vom Hof hatte, der durfte die Tiere natürlich auch selbst schlachten und darauf Wurst, Fleisch und Faschiertes herstellen. Das Metzgerhandwerk gehört neben Schmied, Töpfer, Tuchmacher und Bäcker zu den Ur-Handwerken.

Metzger Wien
Wurst vom Fleischhauer

Fleischhauer Geschichte

Seit dem 13. Jahrhundert ist der Beruf des Metzgers im deutschsprachigen Raum ein Zunftgewerbe. Neben der Herstellung von Wurst- und Fleischwaren gehörte die Lebendbeschau der Schlachttiere und die Beschau des Fleisches zum Aufgabengebiet der Metzger. 

Metzger verkauften ab dieser Zeit auch Wurst und Fleisch. Es gab allerdings Wurst Metzger (mlat. cultellarii) und Garbrater (oder Fleischhauer Synonyme wie Garküchner, Garbräter bzw. mlat. assatores), welche warme Imbisse und Wurst, aber kein Frisch-Fleisch verkauften. 

Dann gab es noch die Speckschneider, die Schinken und Speck anboten und Hausschlachter. Diese kamen auf die landwirtschaftlichen Höfe zum Schlachten, Zerwirken und Verarbeiten des Fleisches vom Vieh aus dem Besitz des bäuerlichen Anwesens. Diese Fleischhauer dürften aber kein Fleisch verkaufen

Für das Volk gab es Fleischbänke bzw. Metzger- und Fleischer-Stände, wo Wurst- und Fleischwaren verkauft wurden, eben auch Hackfleisch bzw. Faschiertes. Der Schlachter und der Metzger waren zur damaligen Zeit sehr wohlhabend und ihr Handwerk genoss hohes Ansehen. Heutzutage hat sich das sehr geändert.

Fleischhauer, Metzger und Schlachter heute

Das Handwerk des Metzgers und Schlachters bzw. Metzgereien und Schlachthöfe sind heute vom Aussterben bedroht. Metzgereien und Schlachthöfe suchen oftmals vergeblich nach Mitarbeitern. Auch die Nachfrage nach Feinkost in Bezug auf Wurst und Fleisch hat nachgelassen. Und auch die Fleischhauer-Synonyme gehen nach und nach mit jeder Generation verloren.

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